“Die Häuser denen, die drin wohnen; die Betriebe denen, die dort arbeiten” – ist eine Forderung in der westdeutschen Linken seit den 70er Jahren. Das war eine Utopie gegen den Zwang zur Profitorientierung beim Wohn- und Grundeigentum. Allerdings ging im Lauf der Jahre ein Großteil des einstmals gemeinschaftlich erworbenen Eigentums schleichend wieder in individuelles Privateigentum über. Aus diesen Erfahrungen entstand die Idee, Eigentum und Nutzung zu trennen.
Wir wollten Wege finden, wie selbstverwaltete Wohn- und Arbeitsprojekte ihre Utopien in Häusern und auf Grundstücken erproben können, die ”niemandem” gehören – also weder angeeignet noch profitabel verwertet werden können. Zu diesem Zweck haben wir die Projektewerkstatt auf Gegenseitigkeit gegründet. Das juristische Werkzeug, um Re-Privatisierung auszuschließen, ist die Stiftung. Die Verantwortung für das solcherart neutralisierte Eigentum tragen alle Mitglieder der PaG gemeinschaftlich.
Die Stiftung D.S., der Stifter Dolle Sache e.V. und die Nutzer*innengruppen bilden gemeinsam die Projektewerkstatt auf Gegenseitigkeit. Wir unterstützen uns gegenseitig in der Entwicklung und Erprobung gemeinschaftlicher Wohn-, Lebens- und Arbeitsprojekte durch praktische Hilfe, fachlichen Rat und solidarische Kritik sowohl zwischen den bestehenden als auch mit neu hinzukommenden Gruppen.
Die Stiftung für dissidente Subsistenz ist Eigentümerin von Immobilien, in denen selbstorganisierte Wohn-, Lebens- und Arbeitsprojekte erprobt und gelebt werden. Den Gruppen wird die Immobilie zur Nutzung ausgeliehen und so die Trennung von Eigentum und Nutzung festgeschrieben.
Die Nutzer*innengruppen der Immobilien arbeiten gleichberechtigt an den Aktivitäten der Projektewerkstatt mit und beteiligen sich auch an Kennenlernprozessen für die Förderung weiterer Projekte. Somit übernehmen sie Verantwortung für das Eigentum der Stiftung ohne selbst Eigentümer*innen zu werden.